Donauversickerung - Wandern im Flussbett © Horst-Rainer Nies

Im Donaubergland - vom Donautal zur Aachquelle

Faszination Donauversickerung

Der Kampf ums Wasser

Donauversickerung © Adobe Stock - Markus Keller
Grafik zur Donauversickerung © Donaubergland Tourismus GmbH
Donauversickerung - Verschwindender Fluss © Donaubergland GmbH

Willkommen im Donaubergland 

Ab in zwei Weltmeere

Der zweitgrößte Fluss Europas "verschwindet" gleich nach dem Ursprung im Untergrund. 

Die Donau ist schon ein seltsamer Fluss, vor allem auf ihrer ersten Wegstrecke.

Erst kann man sich darüber streiten, wo sie denn genau entspringt, und kaum hat sie ihren Weg hinter Donaueschingen gefunden, da macht sie etwas weltweit Einzigartiges: Sie teilt sich und fließt in zwei (Welt-)Meere.

Bei Immendingen und Möhringen versinkt ein großer Teil des Donauwassers einfach in Schlucklöchern. Bis hinter Fridingen gibt es immer wieder weitere Versinkungs- und Versickerungsstellen. Was oberirdisch abfließt, wird auf einer rund 2800 Kilometer langen Reise irgendwann im Schwarzen Meer münden.

Was aber verschwindet und unterirdisch abfließt, sucht sich den Weg nach Süden und taucht nach zwei, drei Tagen in der Aachquelle im Hegau wieder auf. Von dort fließt das Donauwasser über die Radolfzeller Aach in den Bodensee und in den Rhein und mit dem Rhein in die Nordsee.

Immer häufiger ist das Flussbett im Sommer komplett trocken, mittlerweile an rund 200 Tagen im Jahr. Dann verabschiedet sich die Donau komplett in den Untergrund. Dann heißt es,  ‚Wien liegt am Krähenbach‘, dem ersten Zufluss nach der Versickerungsstelle, der bei Möhringen ins Donaubett mündet.

Warum ist das so?

Weil das Kalkgestein der Schwäbischen Alb, auf das die Donau vom Schwarzwald kommend bei Immendingen trifft, immer löchriger wird. Und weil der Rhein der Donau langfristig regelrecht das Wasser abgräbt, da der Rheingraben tiefer liegt und das Wasser lieber in diese Richtung fließt.

Wissensquelle

Die Donau

Stimmt das: Wien und Köln liegen beide am selben Fluss?

Die Donau fließt als einziger Fluss weltweit in zwei Weltmeere, in das Schwarze Meer und über den Bodensee mit dem Rhein in die Nordsee.

Warum verschwindet die Donau?

Kurz nach ihrem Ursprung trifft die Donau auf das Karstgestein der Schwäbischen Alb

Das Karstgestein (Kalkstein) ist sowohl an der Oberfläche als auch im Innern wasserlöslich. Es bilden sich so Risse und Klüfte bis zu größeren Löchern. In diese Hohlräume im Flussbett kann das Donauwasser versickern und auch in großem Maße ganz versinken.

Wo sieht man was?

Gar nicht so einfach, die Donauversickerung zu finden.

Je nach Wasserstand kann man zwischen Immendingen und Möhringen und bei Fridingen Unterschiedliches erkennen. Man muss jedoch genau hinsehen. Bei höheren Wasserstand findet man Strudel im Fluss entlang des Ufers, bei niedrigem Wasser Schlucklöcher und versiegendes Wasser im Flussbett.

Wann ist der beste Zeitpunkt?

Einen guten Anhaltspunkt bietet die gemessene Ablussmenge am Donau-Pegel Kirchen-Hausen.

Den aktuellen Pegelstand kann man online tagesaktuell abrufen (Hochwasservorhersagezentrale BW). Wenn die gemessene Abflussmenge maximal 6 bis 8 cbm / sec ausweist, fällt das Flussbett zwischen Immendingen und Möhringen trocken. Dann kann man im Flussbett zu Fuß die Versinkungsstellen suchen.

Wann fällt die Donau trocken?

Im Kalkgestein versickert und versinkt ständig Wasser zwischen Immendingen und Möhringen.

Wenn mehr Wasser verschwindet als herbeifließt, dann kommt nichts mehr an den Versinkungsstellen vorbei. An den Hauptbersinkungstellen bei Immendingen versinken bis zu 8 cbm / sec im Erdboden. Wenn weniger als 8 qm / sec Donauwasser ankommen, verschwindet alles.

Donau & Rhein

Wer von beiden wird am Ende gewinnen?

Auf der Schwäbischen Alb vollzieht sich ein einmaliges Schauspiel der Flussgeschichte. Jahrmillionen dauert er bereits an dieser Kampf der Giganten. Längst steht die Verliererin fest: Der tieferliegende Rhein gräbt der Donau das Wasser ab.

Der Rhein

Warum kann der Rhein allmählich der Donau das Wasser abgraben?

Das Gewässersystem des Rheins ist später entstanden als das Donausystem und es liegt tiefer. Da der Kalk im Gestein des (Schwäbischen) Jura gut wasserlöslich ist und deshalb brüchig wird, bilden sich tiefe Risse, Spalten und Höhlen, in denen das Donauwasser versinken kann. Von dort fließt es dann unterirdisch in das Rheinsystem.

Tuttlingen

Welche Folgen hat die Donauversickerung für die Stadt?

Jahrzehntelang wurde die „schwächelnde“ Donau in Tuttlingen zu einem stattlichen, aber stehenden Gewässer aufgestaut, um es auch wirtschaftlich nutzen zu können. Unter heutigen Bedingungen müssen ungenutzte Wehre als Barrieren abgebaut werden. Übrig bleibt so ein niedriges Fließgewässer.

Baden-Württemberg

Warum haben sich Badener und Württemberger um das Donauwasser gestritten?

Immendingen, Möhringen und Aach im Hegau waren früher badisch, Tuttlingen, Mühlheim und Fridingen württembergisch. Wenn das Wasser im „Badischen“ immer mehr verschwindet und wegfließt, dann fällt es zunehmend als Wasserkraft für die Wirtschaft weg. Das wollezn die württembergischen Orte flussabwärts verhindern.

Klimawandel

Wie wirkt sich dieser auf die Donauversickerung aus?

Einerseits führen die Flüsse immer häufiger weniger Wasser, damit fließt immer weniger über die Versinkungsstellen hinweg. Andererseits führen heftige Starkregenfällen häufiger zu kurzfristigen Hochwasserständen.

Geopark Schwäbische Alb

Die Schwäbische Alb ist seit 2015 als UNESCO Geopark ausgezeichnet. Zu Recht!

Die Schwäbische Alb von Immendingen im Südwesten bis Ellwangen im Nordosten ist eines der spannendsten und interessantes Mittelgebirge in Europa. Der Geopark-Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, diese spannende Erd- und Landschaftsgeschichte zu erhalten, zu erschließen und zu erzählen. Mehr unter www.geopark-alb.de

Du willst mehr wissen?

Die Donauversickerung hat so viele Geschichten zu bieten.

Weitere Informationen, ausführliche Geschichten und weiterführende Links findest du auf den Seiten unter www.donauversickerung.de

Faszinierende Orte

Bitte akzeptiere Cookies auf dieser Seite, um die Kartenfunktion zu benutzen.

Wir verwenden Cookies um dir die bestmögliche Webseitenerfahrung bei uns zu gewährleisten. Bitte beachte, dass du beim Browsen mit nur essentiellen Cookies einige der angebotenen Funktionalitäten nicht oder nur eingeschränkt nutzen kannst. Mehr Infos findest du in unserer Datenschutzerklärung